Information zu den Angaben auf den Runenseiten
Direkter Sprung zu den Runen:
Fehu * Uruz *
Thurisaz * Ansuz *
Raidho * Kenaz *
Gebo * Wunjo *
Hagalaz * Nauthiz *
Isa * Jera *
Eihwaz * Perthro *
Algiz * Sowilo *
Tiwaz * Berkana *
Ehwaz * Mannaz *
Laguz * Ingwaz *
Dagaz * Othala
Zunächst wird der rekonstruierte Name genannt (nach Krause) und gleichzeitig die Grundbedeutung der Rune gegeben.
Zu den Wortendungen:
Die Runennamen sind rekonstruierte "proto-germanische" Namen, die oft mit einem -z enden, das
als scharfes "s" gesprochen wird. Um 500 u.Z. wandelte sich dieser Laut in Skandinavien in ein
-R, das ungefähr "rsh" gesprochen wurde. Im Altnordischen (ca. ab 800 u.Z.) wurde daraus
ein gerolltes -r. Wichtig ist dies eigentlich nur bei der Rune Algiz,
die nicht akronym ist und deren
Endung bei frühen Inschriften als -z, sonst als -R gelesen wird - nicht als -r, da dies eine spätere
Endung ist, die mit dem Jüngeren Futhark ausgedrückt wurde.
Darauf folgen weitere Namen / Schreibweisen in alten germanischen Sprachen.
Die Abkürzungen bedeuten:
ae. (alt-englische Bedeutung) | got. (gotisch) | ad. (alt-dänisch) | an/aisl. (alt-norwegisch / alt-isländisch).
Nun wird der Zahlenwert angegeben, also die absolute Zahl zwischen 1 und 24 sowie die Kombination
aus Ætt (römisch I - III) und der absoluten Zahl darin (von 1 - 8).
Im Anschluß wird Buchstabe und Lautwert der Rune genannt.
Weitere Angaben sind die Herleitung des Runensymbols
(nach Krause)
sowie die bildliche Deutung des Runensymbols, die aber in den Hintergrund tritt.
Wenn man weiß, daß die Form Fehus aus dem lateinischen
Buchstaben F hergeleitet wurde, dann erübrigt sich die Deutung als
"Hörner des Viehs". Gleichwohl kann die bildliche Deutung dem Anfänger beim
Auswendiglernen der Runen und ihrer Bedeutungen eine Hilfe sein, weshalb ich sie weiterhin
anführe. Dazu findet sich auch noch etwas auf der Runenseite für Kinder,
da sich Kinder vermutlich solche Bedeutungen besser merken können.
Weiterhin gebe ich noch die Polarisierung an. Das
ist meine persönliche Einschätzung, ob ich die Rune eher als maskulin
oder feminin empfinde. Ich hätte auch aktiv / passiv oder andere Gegensätze wählen
können. Ausdrücken möchte ich, daß jede Rune beide Seiten vereint,
aber polarisiert erscheinen kann (oder bei balancierten Runen eben gerade nicht).
Die Einteilung ist von untergeordneter Bedeutung, sie dient eher als intuitive Hilfe und ist
als sehr persönliche Einschätzung meinerseits zu verstehen.
Die letzten drei Zeilen des oberen Blockes heißen GP, 2P, Element und 3A.
Das bedeutet: GP sind die "gegenläufigen Paare", d.h. Fehu (1)
und Othala (24),
Uruz (2) und Dagaz (23) usw.
werden auf ähnliche oder gegenteilige Bedeutungen untersucht. Da Fehu und Othala beide
Besitz bedeuten, könnten auch andere Runen unterschiedliche Aspekte ähnlicher Grundaussagen
bedeuten. Hieraus erschließt sich für mich im übrigen auch, daß Othala - nicht Dagaz - die
24. Rune sein muß.
Relativ spät (Gilbhard 2012) fiel mir auf, daß die jeweils zwei aufeinander folgenden Runen
(Fehu und Uruz,
Thurisaz und Ansuz usw.)
sich ergänzende (gelegentlich gegenteilige) Bedeutungen haben. Aus dem Vorhandensein einer Rune
(bei der Divination) und dem Fehlen der anderen kann man Schlüsse ziehen. Fehu ist zahmes,
domestiziertes Haustier, Uruz ist wilder Auerochse - das kann man in die Deutung einbeziehen. Daher diese
neue Kategoie 2P, die von den Angaben in diesem Bereich für mich die
wichtigste und aussagekräftigste ist.
Die Zuordnung zu den 4 Elementen und Himmelsrichtungen ist als Hilfe gedacht. Ich
bin mir sicher, daß das unhistorisch ist. :-) Auf jeden Fall kann ich für mich stimmig
je 6 Runen zu einer Himmelsrichtung zuordnen, so daß ich alle 24 Runen gleich verteilt habe.
3A, das sind die Dreiergruppen
nach Position im Ætt, also je die ersten Runen im ersten, zweiten und dritten Ætt, dann
die zweiten usw. Auch hier wird unterstellt, daß die Position im Ætt Bedeutungsfacetten
aufzeigen kann und daß die gleiche Position in verschiedenen Ættir Zusammenhänge
aufzeigen kann. [Diese Infos wurden leider bisher nicht eingepflegt.]
Von der Wichtigkeit (aus meiner Sicht) würde ich so abstufen: 2P > 3A > GP > Element
Jetzt kommt die Auslegung der Bedeutung
der Rune - zusammen mit einem Bild selbiger.
Die ursprünglich auf meinen Seiten vorhandene Unterteilung in Bedeutung auf physisch-materieller,
mentaler und spirituell-mythologischer Ebene habe ich aufgegeben.
Im Anschluß folgen - soweit vorhanden - die Zitate zur Rune aus
den Runengedichten. Dabei steht
NO für Norwegisches Runengedicht, IS für Isländisches Runengedicht und AS
für Angelsächsisches Runengedicht. Runengedichtzitate nach
Thorsson. Die Zitate finden sich in der
Originalsprache z.B. bei Würthner.
Die Zuordnungen der Strophen aus den Havamal (HM, Odins Runenlied) sind recht spekulativ und eher
im Umfeld der Armanen anzutreffen. Hier gebe ich die Zuordnung aus Gundarssons
Teutonic Magic in Kombination mit
Thorssons Runenkunde an (deutscher Text in der
Übersetzung von Simrock). Gundarsson
läßt jedoch die Sprüche 16 - 18 unzugeordnet, während Thorsson
16 Ehwaz zuordnet und 18 Gebo
(wie beim Armanen-Futhorc).
16 bleibt frei, weil es mit der Ýr-Rune des Jüngeren
Futharks korreliert, die im Älteren Futhark keine Entsprechung hat.
["Ein sechzehntes kann ich, will ich schöner Maid in Lieb und Lust mich freuen, den
Willen wandl ich der Weißarmigen, daß ganz ihr Sinn sich mir gesellt."]
Im Anschluß erwähne ich noch die mögliche Heilbedeutung der Rune.
Diese gebe ich an, weil mich das Gebiet interessiert. Allerdings kann ich zur
Validität der Zuordnungen momentan keine praktischen
Aussagen machen. Bitte sehr vorsichtig damit experimentieren; für eventuell auftretende Probleme
kann ich keinerlei Haftung übernehmen. Mit der Heilkraft der Runen beschäftigt sich
Yves Kodratoff.
Wenn nicht schon unter Bedeutung erwähnt, so verweise ich zuletzt auf andere Runen, die
eine ähnliche oder eben gegesätzliche Bedeutung haben.
Am Ende der Seite habe ich für jede Rune noch einmal kurz zusammengefaßt, was
meiner Auffassung nach die Grundbedeutung des Ætt ist, in dem sie steht.
Zu den Bedeutungen der Runen ist zu sagen, daß ich versucht habe, die neutrale Bedeutung hervorzuheben und
nicht deren polarisierte Aspekte. Beispiel: Fehu steht für Vieh,
mobilen Besitz. Wer Runen als positiv und
negativ aspektiert deutet, wird entweder "Zuwachs an Reichtum" deuten oder "Armut". Fehu steht aber
nicht grundsätzlich für Armut, so daß ich diese Bedeutung nicht aufliste. Es muß sich,
wie auf der Seite über Divination dargelegt, aus dem Zusammenhang des
Wurfes ergeben, was gemeint ist.
Weiterhin habe ich versucht, Abstand zu nehmen von allzu esoterischen Deutungen. Ich bin in den letzten
Jahren immer mehr von Thorssons Auslegungen (als Beispiel) weggekommen. Wenn er vom "kosmischen
Eis-Ei" spricht, dann hat das für mich nichts mit den konkreten Runen zu tun.
Jordsvin schreibt dazu ganz in meinem Sinne:
"Many runologers try to get too mystical and esoteric in their runework. Runes, as a
part of the structure of the Universe, are actually quite down-to-earth, and conceal
themselves from the unaware by their very simplicity! Runes don't play around. They get
down to the nitty-gritty, whether it be pleasant, unpleasant, or as is so often the case, a
mixture of the two. Runes are more a part of daily life than some flight of fantasy."
Zu den Grundbedeutungen der 3 Ættir ist folgendes zu sagen:
Das 1. Ætt behandelt die überindividuellen, materiellen Lebensgrundlagen und
Alltagserfahrungen der Germanen. Eine Aussage könnte sein "Alles ist im Fluß".
Entsprechend dynamisch sind die einzelnen Runen - man kann viele von ihnen als "Katalysatoren"
in Würfen deuten.
Das 2. Ætt ist individuell sowie überindividuell zu sehen und beschreibt zum einen
Jahr und Wetter in Gegensätzen, Gegensätze (Pole) menschlichen Lebens, aber auch den
religiös-magischen Weg (Initiation, Erkennen verborgenen Wissens, spirituell-göttlicher
Schutz sowie Heil und Erkenntnis). Man kann hier vom magischen Weg von Widerstand und Überwindung
sprechen.
Das 3. Ætt ist wieder überindividuell zu deuten. Die Runen befassen sich mit
den Menschen und der menschlichen Ordnung (Gesellschaft, Partnerschaft, Gesetze, Disziplin),
weiblicher und männlicher Initiation, Geburt, Wachstum und Gedeihen
und dem Erbesitz sowie der Heimat. Auch Tag und Nacht, Himmel und Erde sind vertreten.
Während das 1. Ætt das "Tagesgeschäft", den "Alltag"
beschreibt, befaßt sich das 3. mit den großen Ereignissen menschlichen Lebens und
dem "Lebensweg" als solchem. Der Gegensatz Fehu -
Othala trifft auch die Grundaussagen
der Ættir: Das 1. handelt von den flüchtigen Dingen und von viel Dynamik. Das 3.
handelt von dem, was durch die Zeiten Bestand hat: Das Erbe, das Andenken der Ahnen, Männer-
und Frauenrolle usw.
Direkter Sprung zu den Runen:
Fehu * Uruz *
Thurisaz * Ansuz *
Raidho * Kenaz *
Gebo * Wunjo *
Hagalaz * Nauthiz *
Isa * Jera *
Eihwaz * Perthro *
Algiz * Sowilo *
Tiwaz * Berkana *
Ehwaz * Mannaz *
Laguz * Ingwaz *
Dagaz * Othala
Seiteninfo: 1.Autor: Stilkam | 2.Autor: ING | Weitere Autoren: - | Stand: 20.03.2020 | Urheberrecht beachten!