Rezension - Der Zwergenkristall
Der Zwergenkristall.
Alfruns Geschichten aus alter Zeit, wie sie sich (vielleicht) wirklich zugetragen haben.
Kremmen: Almus Verl. 2003
: Alfruns Geschichten aus alter Zeit, wie sie sich (vielleicht) wirklich zugetragen haben.
Kremmen: Almus Verl. 2003
Rezensiert von Kurt Oertel
Die Märchen in diesem wundervollen Buch kommen einem seltsam vertraut vor -
und doch sind sie etwas ganz und gar Neues. Wenn man bei ihren von
bürgerlich-pädagogischem Bemühen gefilterten Versionen bei den Gebrüdern
Grimm immerhin noch ahnt, dass ihnen einstmals eine verlorene Weisheit
innewohnte, wird diese hier radikal in ihrem eigentlichen Kern wieder
herausgeschält. Das aber geht nicht, ohne sie völlig neu zu erzählen. Und
insofern ist der Gehalt der Erzählungen zutiefst 'heidnisch', auch wenn
Heidentum als Religionsform nirgendwo direkt auftaucht, sondern das allein
schon durch reinen Verzicht auf christliche Denkmuster vermittelt wird.
Niemand behauptet, hier seien die authentischen Urversionen der Märchen verlässlich rekonstruiert worden, und doch ist genau das der Eindruck, der sich dem faszinierten Leser bei der Lektüre förmlich wie von selbst aufdrängt. Es scheint einem wie Schuppen von den Augen zu fallen, ehemals blinde Motive und scheinbare Ungereimtheiten verbinden sich plötzlich zu einem sinnvollen neuen Ganzen, und staunend findet man hier abseits aller Fantasy-Klischees endlich jene Magie und Weisheit, die diese Märchen eigentlich immer versprochen haben, ein Zauber, dem sich Erwachsene wie Kinder gleichermaßen nicht verschließen können.
Zu diesem Zauber trägt auch eine heute immer seltener zu findende Sprach- und Stilsicherheit der Autorin bei, durch die das Werk jene literarische Forderung erfüllt, nach der eine Geschichte nicht dann perfekt ist, wenn man ihr kein Wort mehr hinzufügen, sondern wenn man ihr keines mehr hinwegnehmen kann. Das einzig Bedauerliche an dem Buch ist, dass man es zu schnell ausgelesen hat und man diese Geschichten doch immer weiterlesen möchte. Deshalb sollte man sich die Lektüre sorgfältig einteilen und nicht mehr als eine Geschichte pro Tag genießen. Mit der Lektüre macht man sich als Leser nicht nur selbst ein Geschenk, sondern als solches eignet es sich auch perfekt für Mitmenschen jedes Lesealters. Insofern ist dem Buch große Verbreitung zu wünschen - und das nicht nur, weil die Autorin auch Mitglied des Eldaring ist.
Niemand behauptet, hier seien die authentischen Urversionen der Märchen verlässlich rekonstruiert worden, und doch ist genau das der Eindruck, der sich dem faszinierten Leser bei der Lektüre förmlich wie von selbst aufdrängt. Es scheint einem wie Schuppen von den Augen zu fallen, ehemals blinde Motive und scheinbare Ungereimtheiten verbinden sich plötzlich zu einem sinnvollen neuen Ganzen, und staunend findet man hier abseits aller Fantasy-Klischees endlich jene Magie und Weisheit, die diese Märchen eigentlich immer versprochen haben, ein Zauber, dem sich Erwachsene wie Kinder gleichermaßen nicht verschließen können.
Zu diesem Zauber trägt auch eine heute immer seltener zu findende Sprach- und Stilsicherheit der Autorin bei, durch die das Werk jene literarische Forderung erfüllt, nach der eine Geschichte nicht dann perfekt ist, wenn man ihr kein Wort mehr hinzufügen, sondern wenn man ihr keines mehr hinwegnehmen kann. Das einzig Bedauerliche an dem Buch ist, dass man es zu schnell ausgelesen hat und man diese Geschichten doch immer weiterlesen möchte. Deshalb sollte man sich die Lektüre sorgfältig einteilen und nicht mehr als eine Geschichte pro Tag genießen. Mit der Lektüre macht man sich als Leser nicht nur selbst ein Geschenk, sondern als solches eignet es sich auch perfekt für Mitmenschen jedes Lesealters. Insofern ist dem Buch große Verbreitung zu wünschen - und das nicht nur, weil die Autorin auch Mitglied des Eldaring ist.
Seiteninfo: 1.Autor: Stilkam | 2.Autor: ING | Weitere Autoren: - | Stand: 20.03.2020 | Urheberrecht beachten!